Ich gebe zu, dass ich eher zu den Pessimisten gehöre, wenn es um Spiele gegen Wolfsburg geht. Seit 10 Jahre hoffe und warte ich darauf, dass sich Frankfurt endlich mal wieder für die unzähligen Klatschen revanchiert, die wir uns im Stadion am Brentanobad oder auf anderen Plätzen eingefangen haben.

Wenn man mich gefragt hat, was ich mir für dieses Spiel im Waldstadion erhoffe, dann war die Antwort stets: ich hoffe auf ein Unentschieden - oder wenn das nicht reicht, auf eine Niederlage mit niedriger Tordifferenz.

So habe ich mich wie die vielen tausend Eintracht Fans auf den Weg ins Stadion gemacht und ob des guten Wetters auf ein paar schöne Stunden mit Freunden und Mitgliedern unseres EFC gefreut.

Zunächst ging es wieder zu Waldtribüne und zu unserem EFC Treffpunkt vor dem Eintracht Museum. Wie schon zum Saisonstart gegen Bayern hatten die Adlertraegerinnen eine Interviewanfrage von Pia und Beve. Diesmal drehten sich die Fragen zum Entwicklungsstand unseres EFC, der Mitgliederanzahl und unseren Erwartungen/Gedanken zum Frauenfußball in Deutschland.

Dank des guten Wetters hatten sich einige hundert Eintracht-Fans vor der Bühne versammelt. Allen voran mindestens 25 Adlertraegerinnen. Erst durch Kommentare in Social Media habe ich beim Schreiben dieser Zeilen noch weitere Stadionbesucher von uns entdeckt, die auch im Stadion waren.

Dann ging es ins Stadion. Nicht ganz so viele Besucher wie beim Spiel gegen Bayern - trotzdem eine großartige Kulisse. Was ich allerdings nicht verstehe ist, dass sich Fans der gegnerischen Mannschaft in großer Zahl inmitten der Eintracht-Fans tummelten. 

Zum Verlauf des Spiels brauche ich nicht viel zu schreiben - da gibt es sicherlich bessere Schilderungen und Berichte zu diesem historischen Spiel.

Ich kann nur über meine Gefühle berichten. Von Tor zu Tor bin ich statt ruhiger, unruhiger geworden. So nach dem Motto - das kann doch nicht wahr sein - gleich machts Puff und der schöne Traum ist vorbei. Selbst 10 Minuten vor Ende war ich davon "überzeugt", dass WOB uns noch ausknocken kann.

Kommt davon, wenn man im Stadion am Brentanobad zu viele Klatschen gegen diese Mannschaft ertragen musste.

Der Abpfiff war eine echte Wohltat - und die überbordende Freude unserer Mädels auf dem Spielfeld war im ganzen Stadion zu spüren. Was für ein Fight! Was für eine taktische Meisterleistung unseres Trainerteams! Was für eine Kraft - und der unbändige Wille jeder einzelnen Spielerin.

10 Jahre Warten ist vorbei - klingt pathetisch - und so soll es auch sein. 

Danke an Euch alle, für diesen unvergesslichen Tag im Waldstadion. Vielleicht kann mir bei Gelegenheit mal einer beibringen, mit welcher Technik man beim Torjubel den Schal in der Luft dreht :)

Bei mir verdreht sich das Ding immer sofort ums Handgelenk. Aber ich bin ja lernfähig - besser ist das, wenn man Fan von Eintracht Frankfurt ist.